Meine finnische Bloghütte

10 Dezember 2006

Geschichten aus Erasmus

Zwei Erasmusstudenten hier haben Abenteuer hinter sich gebracht:
Lili, unsere kleine süße Französin, plante mit ihren Freunden einen Trip nach Tallinn. Ihr Reisepaß war wegen einer später folgenden Russlandreise bei der Visastelle, aber sie hatte ja ihren Personalausweis. Samstag ging es los, am Donnerstag hatte sie leider noch einen kleinen Unfall, ihre beste Freundin, etwa gleiche Größenmaße wie sie, wollte sie bei einer Feier typisch französisch umarmen und rammte ihre brennende Zigarette über Lilis linkes Augenlid. Keine gute Woche also, aber es sollte aber noch schlimmer kommen. Am Samstag ging es auf die Fähre nach Tallinn. Alles kein Problem, 5h mit der Fähre lässt sich ja aushalten. In Tallinn angekommen, erst einmal die Prozedur der Passkontrolle hinter sich bringen. Problem dabei: Ihr Personalausweis war abgelaufen. Sie wurde nicht ins Land gelassen. Traurig, also zurück mit der Fähre nach Finnland. Nach weiteren 25 Euro und 5h Fahrt dann die Überraschung in Finnland: Sie wurde wegen eines abgelaufenen Personalausweises auch hier nicht reingelassen! Dann wurde sie zornig, knallte alles was sie hatte, auf den Tisch: Studentenkarte, Clubkarte vom Kharma und sonstiges...Ihr wurde geglaubt und sie durfte einreisen. Jetzt war es aber schon so spät, dass kein Zug mehr nach Jyväskylä fuhr, es war also übernachten in Helsinki angesagt. Wie bekannt, ist Helsinki nicht gerade der billigste Flecken der Welt, d.h. sie durfte 60 Euro löhnen. Am nächsten Tag kam sie dann wieder nach Jyväskylä, es durfte sie wirklich keiner auf diese Reise ansprechen. Sie hatte allem in allem 160 Euro für nothing ausgegeben.

Die zweite Geschichte:
Clement, einer unserer Franzosen besucht momentan seinen Freund (aus Lyon) in Mikkeli. Diese Stadt hat 46 000 Einwohner und liegt mitten in der Pampa zwischen Helsinki und Russland. Man braucht von Helsinki 3h per Zug in diese Stadt. Es gibt dort dieses Semester aktuell genau 20 Austauschstudenten. Wie verschlägt es da einen hin? Helsinki betreibt hier einen Zweig ihres BWL-Lehrstuhls. Das heißt, schaut man sich nicht genau die Beschreibung von Helsinki an, landet man in Mikkeli (und von den 20 Austauschstudenten sind sicher 5 Chinesen :)).
"Mama, ich geh ins Ausland nach Helsinki." "Schön, mein Sohn." - 2 Monate später: "Sohn, wir wollen dich besuchen, wo genau wohnst du denn in Helsinki." "Mama, das geht nicht!"

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