Meine finnische Bloghütte

23 Oktober 2006

Mein Drecksitaliener


Ich habe mir während des Sommermächens angewöhnt, die Italiener mit einem Substantiv zu verzieren. Ich habe hier viele Italiener kennengelernt, die richtig super sind, mit denen man sich auf Anhieb versteht, die unkompliziert sind, eine Lebensfreude haben, leider ist mein Mitbewohner eine besondere Spezies, auf den mein kreierter Name wiederum anwenden kann.
Da unser dritter Mitbewohner Chris aus Malaysia seit 6 Wochen nicht mehr hier war, sind wir sozusagen eine Zweier-WG. Von Anfang an war mir klar, dass mit Christian das Verhältnis okay werden wird, aber nicht herzlich, die Chemie war so lala zwischen uns, aber das kommt ja vor, muss ja nicht mit jedem passen (Auch wenn ich Kuschelpädagoge das immer denk;).
Der Umschwung trat an meinem Geburtstag, 17.09., ein. Er gratulierte mir den ganzen Tag nicht, keine Ahnung, was er sich dachte, warum abends so viele Leute kamen. Dann wollte er mir auch nicht sein Bier gegen Geld geben (Ich hatte zuwenig eingekauft), beim Wrapessen sah jeder, dass das Hackfleisch nur knapp vorhanden ist, alle, bis auf ihn, den ganzen Teller bis oben hin voll mit lecker Hackfleisch, guter Mann. Er ging dann auch ohne ein Wort zu sagen um 0h schlafen.
Vor ein paar Wochen habe ich abends Essen gemacht und ein paar Leute eingeladen, es gab Pfannkuchen, leider hatte ich keine Marmelade, habe mir kurz seine ausgeliehen. Als er wieder kam und das sah, versteckte er seine Marmelade - bis heute.
Ähnlich ist das mit vielen anderen Sachen, die ich ihm anbiete ("Zimt, nee, Zimt werde ich nie benutzen").
Zwar hasse ich solche egoistische Kleinkrämerei, aber damit könnte man ja noch leben, leider isst er mir im Gegenzug das Gemüse weg, gibt mir Ratschläge beim Abspülen und Putzen (Hallo, bist du meine Mutter?) und benimmt sich, als würde er allein leben (7.30h Morgens, genau der richtige Zeitpunkt, die Badetür mal wieder richtig schön zuknallen zu lassen.)
Er macht einen auf pingelig, offenbart andererseits aber große Schwächen: Verdreckte Toilette, "Christian, mit was soll ich das Bad putzen?" - "Hier, nimm die Handseife, das reicht," lässt immer die Lichter brennen, wenn er geht (wobei das viele Südeuropäer machen, wie ich mittlerweile herausgefunden habe) und ermahnt mich, doch bitte die Schuhe auszuziehen.

Der aktuellste Trend ist: er hat seine Gabeln und Messer versteckt, meinen Rest Marzipankuchen in den Müll geworfen ("Ich weiß nicht wie, aber er lag auf dem Fußboden") und die Wohnung verschönert, wie ihr sehen könnt:
















Wunderschön, nicht? Keine Frage, gefragt wurde ich nicht, aber ich habe mir da schon eine nette Antwort überlegt, jetzt ist leider Krieg ausgebrochen, alles kann man mit mir nicht mehr machen. Aber etwa kein heißer, wo denkt ihr hin. Politik der kleinen Nadelstiche. Kalter Krieg. Herrlich.

3 Comments:

  • Wenn ich Dich sehe wird mir schlecht (wird mir so schlecht).
    Bei dem Gedanken an Dich bekomm' ich Ausschlag.
    Bitte, spring doch aus dem Fenster (los spring schon).
    Ich steh' dann unten und ich freu' mich auf den Aufschlag.

    Was haben Deine Eltern der Menschheit angetan?
    Warum legst Du Dich nicht unter eine Straßenbahn?
    Du bist nicht zu ertragen. Du bist so widerlich.
    Die Welt könnte so schön sein ohne Dich.


    Ich warte ja immer noch auf das "Lieber Dritter als Petze"-T-Shirt ;)

    By Blogger Tweek, at 15:41  

  • Das ist ja mal witzig. Dirk ich liebe deinen Italiener, wenn er dafür sorgt das du so witzge Texte schreibst. Die Realität ist doch halt immer am schönsten. Dem einen Freud, dem anderen Leid.

    By Anonymous Anonym, at 19:53  

  • schließ mich da philipp (s.o.) an: solche kleinkriege sind auf jeden fall interessanter, als der dritte bericht wie du mal wieder besoffen in der sauna squash gezockt hast.

    By Anonymous Anonym, at 22:41  

Kommentar veröffentlichen

<< Home